Mainz – Die Tarifparteien der öffentlichen Banken haben sich im dritten Verhandlungstermin auf einen Abschluss geeinigt, der bei einer Laufzeit von 32 Monaten eine Erhöhung der Gehälter in drei Stufen vorsieht: zum 01.11.2024 um 6 Prozent, zum 01.11.2025 um 2,8 Prozent und zum 01.11.2026 um 2,7 Prozent. Zugleich steigen auch die Vergütungen für die Nachwuchskräfte deutlich und erreichen mit der Erhöhung um insgesamt 350 Euro (200 Euro zum 01.11.2024, 150 Euro zum 01.11.2025) das höchste Niveau in der Kreditwirtschaft.
Gunar Feth, Verhandlungsführer für die öffentlichen Banken:
„Ich freue mich, dass es uns heute gelungen ist, diesen Abschluss zu erreichen. Es war in den vergangenen Wochen spürbar, dass unsere Beschäftigten dringend auf diese Einigung warten. Als Sozialpartner sind wir damit unserer Verantwortung gerecht geworden. Gerade die erste Sockelerhöhung in Höhe von 6 Prozent zum 01.11.2024 ist als spürbare Gehaltserhöhung auch eine Anerkennung für die Arbeit unserer über 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei sehr schwierigen Rahmenbedingungen. Mit diesem Ergebnis im Rücken möchte ich mit beiden Gewerkschaften nun zeitnah ausloten, wie wir den Weg in eine moderne und digitale Arbeitswelt gestalten können. Hier mangelt es nicht an Themen, die wir gemeinsam angehen können. Dabei muss meiner Überzeugung nach auch dringend über die Reform der Entgeltstruktur gesprochen werden.“
VÖB-Geschäftsführer Dominik Lamminger:
„Unser Verhandlungsergebnis trägt wesentlich dazu bei, dass die öffentlichen Banken attraktive Arbeitgeber bleiben – über die gesamte Berufslaufbahn vom Karrierestart an. Mit der Einigung erreicht die Vergütung für Azubis und von dual Studierenden das Spitzenniveau in der Kreditwirtschaft. Damit stellen wir sicher, dass unsere Mitgliedsinstitute auch besonders attraktiv für Nachwuchskräfte sind. Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen mit dem Verhandlungsergebnis nun, wie sich ihre Gehälter in den nächsten knapp drei Jahren entwickeln. Diese Planungssicherheit hat für alle einen hohen Stellenwert. Wir haben in drei Runden sehr hart – aber auf Augenhöhe – mit den Gewerkschaften verhandelt. Dabei haben wir auch nicht aus den Augen verloren, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig sind. Nun wollen wir als Sozialpartner gemeinsam den Blick auf die Zukunftsthemen richten.“
Über den Gehaltsabschluss hinaus haben sich die Sozialpartner darauf verständigt, nach der Tarifrunde zügig in zielorientierte Gespräche über eine Tarifentgeltreform, die Lebensphasen-orientierte Gestaltung der Arbeitszeit sowie die Förderung und Stärkung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung durch eigenes Engagement am Arbeitsplatz einzutreten.
Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken verhandelt seit 2021 wieder eigenständig den Tarifvertrag für die 45 angeschlossenen Mitgliedsinstitute (u.a. Landesbanken, Förderbanken, Landesbausparkassen und einzelne Sparkassen) mit ihren mehr als 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für die in der Tarifgemeinschaft zusammengeschlossenen Institute nimmt der VÖB die Funktion eines Arbeitgeberverbands wahr.
Die Verhandlungsdelegation der öffentlichen Banken besteht aus:
Gunar Feth, Stv. Vorstandsvorsitzender der SaarLB, Verhandlungsführer
Dr. Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin
Marion Mai, Mitglied des Vorstands bei der LBS Süd
Achim Meierkamp, Leiter des Bereichs Personal, NRW.BANK
Dr. Christian Molitor, Verbandsgeschäftsführer, Sparkassenverband Saar
Christine Neuberger, Leiterin des Bereichs Personal, LBBW
Katrin Spelz, Leiterin Personal und Kommunikation, SaarLB
Robert Szwedo, Leiter des Bereichs Personal, KfW
Dominik Lamminger, Mitglied der Geschäftsführung, VÖB
Dr. Hagen Christmann, Leiter der Geschäftsstelle Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken, VÖB