Keine Einigung in der zweiten Tarifrunde der öffentlichen Banken

Keine Einigung in der zweiten Tarifrunde der öffentlichen Banken

Darmstadt – Die Bankenarbeitgeber haben in der Tarifrunde der öffentlichen Banken im zweiten Verhandlungstermin ihr Angebot an die Gewerkschaften noch einmal spürbar verbessert. Dennoch konnte mit ver.di und DBV kein Abschluss erzielt werden. Das neue Angebot sieht eine Gehaltssteigerung von insgesamt 10,8 Prozent in drei Stufen (5,8 Prozent bei Abschluss, 2,5 Prozent zum 1.12.2025 und 2,5 Prozent zum 1.12.2026) bei einer Laufzeit von 35 Monaten vor. Für Nachwuchskräfte wurde eine Erhöhung der Vergütung um 350 Euro (200 Euro bei Abschluss, weitere 150 EUR zum 1.12.2025) angeboten.

Gunar Feth, Verhandlungsführer für die öffentlichen Banken:

„Im Sinne unserer Beschäftigten waren wir heute ausdrücklich an einer Einigung interessiert. Vor diesem Hintergrund haben wir das Angebot aus der ersten Runde (9,5 Prozent in drei Stufen) nochmals spürbar nachgebessert und dabei auch die Laufzeit signifikant verkürzt. Damit sind wir bis an die Grenze dessen gegangen, was betriebswirtschaftlich noch tragfähig ist. Auch eine deutliche Steigerung der Vergütung für unsere Nachwuchskräfte, die uns sehr am Herzen liegen, ist uns wichtig. Mit unserem Angebot erreicht die Vergütung für Azubis und duale Studenten das Spitzenniveau in der Kreditwirtschaft. Umso unverständlicher ist es, dass die Gewerkschaften auf dieses sehr gute Angebot nicht eingegangen sind. Ich empfehle ver.di und DBV dringend, die Zeit bis zum nächsten Termin im Oktober zu nutzen, um zu überprüfen, ob ihre Forderungen wirklich in die Zeit passen. Die Aussichten werden nicht besser, denn das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist besorgniserregend.“

VÖB-Geschäftsführer Dominik Lamminger erklärte:

„Ich kann die ablehnende Haltung der Gewerkschaften nicht verstehen. Ich bin überzeugt, dass viele unserer über 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf gesetzt haben, dass wir uns heute auf einen Abschluss verständigen. Daher war unser Angebot absolut einigungsfähig, denn als öffentliche Banken haben wir bei der Tarifentwicklung in der Vergangenheit immer geliefert und wollten auch heute liefern. Dabei können wir aber die Rahmenbedingungen nicht völlig ausblenden. Alleine die Nachrichten der letzten Wochen haben gezeigt, wie dramatisch die Lage in der deutschen Wirtschaft teilweise ist. Daher muss ein Abschluss für die Institute auch verkraftbar und dauerhaft tragbar sein.“

Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 10. Oktober vorgesehen.

Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken verhandelt seit 2021 wieder eigenständig den Tarifvertrag für die 45 angeschlossenen Mitgliedsinstitute (u.a. Landesbanken, Förderbanken, Bausparkassen und einzelne Sparkassen) mit ihren mehr als 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für die in der Tarifgemeinschaft zusammengeschlossenen Institute nimmt der VÖB die Funktion eines Arbeitgeberverbands wahr.

Die Verhandlungsdelegation der öffentlichen Banken besteht aus:

Gunar Feth, Stv. Vorstandsvorsitzender der SaarLB, Verhandlungsführer Dr. Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin Marion Mai, Mitglied des Vorstands bei der LBS Süd Achim Meierkamp, Leiter des Bereichs Personal, NRW.BANK Dr. Christian Molitor, Verbandsgeschäftsführer, Sparkassenverband Saar Christine Neuberger, Leiterin des Bereichs Personal, LBBW Katrin Spelz, Leiterin Personal und Kommunikation, SaarLB Robert Szwedo, Leiter des Bereichs Personal, KfW, Dominik Lamminger, Mitglied der Geschäftsführung, VÖB Dr. Hagen Christmann, Leiter der Geschäftsstelle Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken, VÖB

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