- Turbulenzen im Bankensektor sorgen weltweit für Unruhe an den Finanzmärkten
- Notenbanken müssen Balance zwischen Preisniveau- und Finanzmarktstabilität finden
- Wirtschaftlich belastendes Umfeld lässt Stagnation bzw. leicht rezessive gesamtwirtschaftliche Entwicklung erwarten
Berlin – Die Aktienexperten der VÖB-Mitgliedsinstitute Manfred Bucher (BayernLB), Joachim Schallmayer (DekaBank), Markus Reinwand (Helaba), Uwe Streich (LBBW) und Wolfgang Donie (NORD/LB) erwarten für die kommenden zwölf Monate eine von starken Volatilitäten geprägte leichte Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten.
Die prognostizierten Aussichten für den DAX bewegen sich auf Zwölfmonatssicht zwischen 15.600 und 17.000 Punkten. Der Durchschnitt aller fünf Werte liegt bei 16.200 Punkten. Für den EURO STOXX 50 prognostizieren die Institute Werte zwischen 4.180 und 4.500 Punkten, mit einem Durchschnitt von 4.362 Punkten. Den Dow Jones sehen die Aktienexperten auf Jahressicht bei 32.500 bis 35.000 Punkten, was einen durchschnittlichen Kurs von 34.040 Punkten ergibt.
Als belastende Faktoren sehen die VÖB-Aktienmarktstrategen die rasanten Zinserhöhungen der Notenbanken: „Für die Notenbanken gilt es, die richtige Balance zwischen Preisniveau- und Finanzmarktstabilität zu finden. Wir erwarten, dass die Anpassungsprobleme im Bankensektor durch Aufsicht und Notenbanken im Griff gehalten werden können.“
Die Experten betonen: „Allerdings werden sich die höheren Zinsen auch in den kommenden Monaten weiter auf Wirtschaft und Finanzsektor auswirken. Aufgrund einer insgesamt soliden Kapitalsituation des Bankensektors gehen wir aber nicht von einer drohenden Finanzkrise aus. Für Unternehmen ist das Umfeld jedoch belastend und ihre Finanzierungsbedingungen haben sich spürbar verschlechtert.“
Vor dem Hintergrund der Belastungsfaktoren sehen die Experten für Deutschland in diesem Jahr eine Stagnation bzw. leicht rezessive Entwicklung. So liegen die Wachstumsprognosen für 2023 zwischen -0,9 und 0,1 Prozent. Für 2024 wird eine leichte Erholung auf Raten zwischen 1,0 und 2,0 Prozent erwartet. Die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum wird für dieses Jahr zwischen -0,4 und 0,8 Prozent angegeben, mit einer leichten Erholung auf 1,2 bis 1,7 Prozent im Folgejahr. Für die USA wird mit einem Wachstum von 0,7 bis 1,5 Prozent für das laufende und 0,0 bis 2,2 Prozent für das kommende Jahr gerechnet.
[1] ohne LBBW