Aufsicht & Regulierung

Reduzierung der Regulierungslast für Finanzinstitute

Seit der Finanzmarktkrise wurden der europäischen Kreditwirtschaft eine Vielzahl neuer Regelungen auferlegt. Diese haben die Widerstandsfähigkeit des EU-Bankensektors deutlich erhöht und den Finanzmarkt stabilisiert.

So hat die EZB den von ihr beaufsichtigten Banken 2023 nochmals eine solide Kapital- und Liquiditätsausstattung bescheinigt. Die Regulierungsziele wurden erreicht. Es sollte anerkannt werden, dass jede zusätzliche regulatorische Anforderung die Leistungsfähigkeit der Banken einschränkt. Dabei wird die Kreditwirtschaft für die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und Friedenssicherung gebraucht. Wenn die Politik betont, dass dafür auch privates Kapital mobilisiert werden muss, sollte sie jetzt die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Die Umsetzung des EU-Bankenpakets (Basel III) muss den Schlussstrich unter die regulatorische Aufarbeitung der Finanzkrise setzen. Langfristig sollte eine verstärkt an Prinzipien orientierte Regulierung Komplexität und Regulierungslast verringern. Wir begrüßen daher, dass das Bundesministerium der Finanzen mit der Kreditwirtschaft Möglichkeiten für regulatorische Entlastungen prüft. Die in der neuen EU-Bankenverordnung festgeschriebene Verpflichtung der EU-Kommission, die EU-Regulierung bis zum Jahr 2028 insgesamt zu evaluieren, sollte unbedingt als Chance begriffen und intensiv betrieben werden.